#327: Das Leupser Dunkel der Brauerei Gradl aus Leups in der Fränkischen Schweiz – oder: Zwei Jahre Verkostung fränkischer Biere

Bierprobe Leupser Dunkel der Brauerei Gradl von FrankenBierFreund

Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,

heute begehe ich ein kleines Jubiläum: Vor genau zwei Jahren, also am 22. Juni 2023, habe ich mit dem „U“ von Mahrs Bräu mein allererstes fränkisches Bier verkostet – das seitdem 327. Gebräu in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden soll daher ein ganz Besonderes sein: Und zwar das Leupser Dunkel der Brauerei Gradl aus Leups, einem Ortsteil der Stadt Pegnitz im südöstlichen Teil des Landkreises Bayreuth gelegen. Im zugehörigen Brauerei Gasthof bin ich erst am Pfingstsamstag Anfang Juni bei meiner Wanderung auf dem Bierquellenwanderweg eingekehrt – hier konnte ich das Bier frisch vom Fass genießen, wo es mir schon sehr gemundet hat.

In den bauchigen Krug mit dem verschnörkelten Wappen ergießt sich das Leupser Dunkel der Brauerei Gradl als filtrierter, kupferfarbener Sud mit 4,9 Volumenprozent Alkohol jedenfalls schon mal sehr vielversprechend. Zwar zeigt sich die Schaumkrone unter anderem aufgrund der geringen Rezenz als derart flüchtig, dass ich gleich zwei Versuche benötigt habe, um das Bier halbwegs präsentierbar aufs Foto zu bannen. Das tut Geruch und Geschmack freilich keinen Abbruch.

So umweht die Nase nach dem Eingießen ein brotig-röstmalziger Duft mit Noten von Nüssen und roten Beeren dahinter. Im Antrunk erschmeckt die Zunge zunächst nussig-mandelige Röstmalzaromen ohne vernehmbare Malzsüße sowie eine recht schnell einsetzende mittlere Hopfenbittere. Im leicht säuerlichen Körper zeigt sich plötzlich so etwas wie eine minimale, harzige Waldhonigsüße, die aber der Hopfen weitgehend in Schach hält, plus einige Röstmalznoten – wobei hier vor allem ein nussiges Beerenaroma dominiert. Im Abgang hallt der Hopfen floral nach, aber auch die leichte Waldhonigsüße klebt länger an Zunge und Gaumen.

Das Leupser Dunkel der Brauerei Gradl präsentiert ein komplexes Potpourrii mit kräftigen Malz- und zugleich Hopfennoten, das mir sehr gefällt.

Letztlich schmeckt mir das Leupser Dunkel der Brauerei Gradl aus der Flasche also ähnlich gut wie vor Ort, auch wenn die urige Atmosphäre aus dem tollen Gasthaus in Leups logischerweise fehlt…

In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!

Weitere Informationen: Brauerei Gradl

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