Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
zur heutigen Bierprobe hat sich ein weiteres Bockbier auf meinem Balkon im Kölner Süden eingefunden Die Rede ist vom Reckendorfer Henrici Bock der Schlossbrauerei Reckendorf aus Reckendorf im nördlichen Teil des oberfränkischen Landkreises Bamberg gelegen.
Im Glast steht der Reckendorfer Henrici Bock der Schlossbrauerei Reckendorf als filtrierter, dunkel-bernsteinfarbener Sud unter mittelstabiler, feinporiger und cremefarbener Schaumkrone bei niedriger Rezenz und 7,0 Volumenprozent Alkohol schon mal statt- und ansehnlich. Dort verströmt er bald nach dem Eingießen einen brotig-malzigen Geruch mit einer leicht säuerlichen Note dahinter.
Im Antrunk zeigt das Gebräu dann eine ordentliche rumtopfmäßige Süße mit Noten von überreifen Früchten; diese gehen über in einen wenig säuerlichen Körper, aus dem immer wieder eine Fruchtsüße mit Rum- und Zimtnoten hervorlugt, abergerundet von geringer Hopfenbittere im Abgang. Alles in allem:
Der Reckendorfer Henrici Bock der Schlossbrauerei Reckendorf präsentiert sich als rundes und süffiges Starkbier mit Aromen vor allem auf der Fruchttopfseite.
Gewidmet hat die Schlossbrauerei Reckendorf ihren Trunk übrigens Kaiser Heinrich II., der zwischen 972 und 1024 lebte: Er machte Bamberg zum Mittelpunkt des Reiches, gründete das dortige Bistum im Jahr 1007 und ließ den Bamberger Dom erbauen, in dem er samt Gemahlin Kunigunde auch bestattet wurde.
Zu den Spuren dieses Herrscher aus dem Ende des Frühmittelalters siehe auch den Kaiser Heinrich Urstoff der Brauerei Göller aus Unterfranken: Diese Braustätte trägt sogar ein stilisiertes Firmenwappen, das ihn, die Gattin und den Bamberger Dom zeigt.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Schlossbrauerei Reckendorf