Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
nach mehr als 100 Bieren seit dem letzten Vertreter hat sich endlich wieder ein Gerstensaft jener tollen Braustätte auf meinem Balkon im Kölner Süden zur Bierprobe eingefunden: Die Rede ist vom Bonifatius Dunkel der Weißenoher Klosterbrauerei aus ebenjenem Weißenohe im südlichen Teil des oberfränkischen Landkreises Forchheim – und damit am Südrand der Fränkischen Schweiz gelegen
Und so steht das Bonifatius Dunkel der Weißenoher Klosterbrauerei als filtrierter, dunkel-kupferfarbener Sud unter flüchtiger, cremefarbener Schaumkrone bei niedriger Rezenz und 5,1 Volumenprozent Alkohol schon mal standesgemäß im Glas – wo es alsbald nach dem Eingießen einen maischigen Geruch mit Noten von Schwarzbrot und Röstmalz dahinter verströmt.
Im Antrunk zeigt das Gebräu dann nur eine geringe Malzsöße, dafür ordentliche Röstmalzaromen von Schwarzbrot und dunkler Schokolade mit leichten Rauchanklängen dahinter. Diese gehen über in einen säuerlichen Körper, aus dem dann und wann Noten von Lakritz und Salmiak hervorragen, abergrundet von einer nur geringen Hopfenbittere im Abgang. Alles in allem:
Das Bonifatius Dunkel der Weißenoher Klosterbrauerei präsentiert sich als schweres, aber zugleich leckeres dunkkes Lager mit einem komplexen Potpourri von Röstmalzaromen.
Gewidmet ist der Trunk laut rückseitigem Flaschenetikett – übrigens ähnlich wie der Doppelbock Bonator aus dem gleichen Hause – dem reisenden Mission Bonifatius. Denn auf diesen wurde das Kloster zu Weißenohe bei seiner Gründung im 11. jahrhundert geweiht.
Das Kloster lag entlang einer alten Handelsstraße zwischen Regensburg und Forchheim; Reisende konnten sich seinerzeit im Gemäuer geisig wie auch körperlich stärken – letzteres unter anderem mit dem im Kloster ausgeschenkten flüssigen Brot wie ebenjenem kräftigen dunklen Exportbier, das heute Bonifatius Dunkel heißt.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s!
Alaaf & Jrooß us Köln!
Weitere Informationen: Klosterbrauerei Weißenohe