Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
nach diversen Gerstensäften des lokalen Rivalen Greif gibt es in der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden erstmals ein Bier aus der zweiten von drei Braustätten vor Ort: Die Rede ist vom Export der Brauerei Neder aus Forchheim, der gleichnamigen Kreisstadt in Oberfranken.
Ins Glas ergießt sich das Export der Brauerei Neder als unflitrierter, bernsteinfarbener Sud unter einer feinporigen und dabei wenig stabilen cremefarbenen Schaumkrone bei niedriger Rezent und 5,2 Volumenprozent Alkohol.
Nach dem Eingießen umweht ein schöner gereidig-malziger Geruch mit Karamellnoten die Nase, im Antrunk umschmeichelt eine leichte Malzsüße mit ebenjenen Karamellnoten auch Zunge und Gaumen, gefolgt von einem kernigen, leicht säuerlichen Körper sowie einer mittleren Hopfenbittere im Abgang. Alles in allem:
Das Export der Brauerei Neder zeigt sich als typisches fränkisches Vollbier mit einer schönen Mischung aus Malz- und Karamellnoten sowie Hopfenbittere – das passt gut.
Die Brauerei Neder wurde im Jahre 1554 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit die älteste bestehende Brauerei in Forchheim. Im Jahr 2019 hat die Brauereiinhaberin Astrid Neder-Haub den Betrieb an den seinerzeit 23-Jährigen Rafael Thiermeyer verpachtet, der damals bereits sieben Jahre im Unternehmen arbeitet.
Mit einem Jahresausstoß von geschätzt 5000 Hektolitern ist Neder-Bräu die kleinste der drei noch aktiven Brauerein Forchheims hinter der Brauerei Josef Greif mit rund 13.000 Hektolitern und der Brauerei Hebendanz mit gut 10.000 Hektolitern.
Berühmt ist Neder neben seinem Export vor allem für die Schwarze Anna: Ein pechschwarzer Gerstensaft eigentlich für das lokale Anna-Fest Ende Juli gebraut, wird das Schwarzbier inzwischen ganzjährig angeboten…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Neder