Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
der Protagonist der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden entstammt einem Spontankauf vor Ort: Die Rede ist vom Landbier von Siemeles Bräu aus Oberaltertheim, einem Ortsteil der Gemeinde Altertheim im unterfränkischen Landkreis Würzburg zehn Kilometer südwestlich der gleichnamigen kreisfreien Stadt. Bei meiner zweiten Tour Richtung Oberfranken im Sommer sind wir auf Wunsch meines fränkischen Kumpels von Würzburg aus kurz dorthin gefahren.
Im Willibecher zeigt sich das Landbier von Siemeles Bräu in einem pittoresken bernsteinfarbenen Gewand, das wirklich einiges hermacht. Eingebraut mit 4,8 Volumenprozent Alkohol, krönt das Gebräu eine stabile, feinporige Schaumkrone. Selbst in diesem unfiltrierten Sud sieht man Kohlensäureperlen aufsteigen, was eine ordentliche Rezenz verspricht. Nun bin ich gespannt Geruch und Geschmack.
Und ja, die Nase nimmt sofort einen maischig-brotigen Geruch mit leichten Malz- und Hefenoten dahinter wahr. Der Antrunk liefert jedoch keinerlei Süße, aber neben Malz- und Getreidearomen schon eine recht ordentliche Säure, die zu diesem Zeitpunkt zumindest ungewöhnlich ist. Im getreidig-säuerlichen Körper treffen dann Aromen von Röstmalz wie Brotkrumen und Nüsse auf einen ganz leichte Waldhonigsüße. Im Abgang recht wenig Hopfenbitttere, hier hallt eher die Säure nach.
Das Landbier von Siemeles Bräu zeigt ein gutes Grundaroma von Röstmalzaromen, aber die Säure müsste meines Erachtens etwas stärker eingebunden werden.
An der Mindesthaltbarkeit kann es eigentlich nicht gelegen haben, die war zum Zeitpunkt des Trinkens bei diesem Lager noch gut zwei Wochen hin. Mal sehen, wie sich Pils und Bock von Siemeles schlagen, die harren im Keller noch der Verkostung…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Siemeles Bräu
