Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
meteorologisch mag vielleicht schon Herbst sein, kalendarisch aber noch nicht – also kredenze ich in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden heute ein zum Spätsommer sehr passendes Gebräu: Und zwar das Greif Retro Hell von Greif-Bräu aus Forchheim, der Kreisstadt des gleichnamigen oberfränkischen Landkreises. Diesen Gerstensaft hat die Brauerei, ebenso wie das bereits von mir verkostete Greif Märzen, erst in diesem Jahr wieder aufgelegt.
Also flugs den passenden Willibecher aus dem Regal genestelt, in dem einen das Greif Retro Hell von Greif-Bräu in einem filtrierten, leuchtenden Goldgelb geradezu anstrahlt. Auf dem mit 4,9 Volumenprozent Alkohol eingebrauten Sud thront eine flüchtige, grobporige Schaumkrone; eine geringe Zahl von Kohlensäurebläschen kündet von eher niedriger Rezenz.
Nach dem Eingießen verströmt der Trunk einen schönen Duft von Heu und Getreide mit leichter Honignote dahinter, der Lust auf den ersten Schluck macht. Im Antrunk zeigt das Gebräu dann eine mittlere Süße mit kräftigen Honigaromen; aus dem grasig-getreidigen Körper ragen leichte Zitrusnoten sowie die Honigaromen hervor und ringen um die Vorherrschaft. Im Abgang rundet eine geringe, eher florale Hopfenbittere das Bier ab.
Das Greif Retro Hell von Greif-Bräu präsentiert sich als mildes und süffiges Helles – geschmacklich ein schönes Retro-Gebräu.
Das gilt aber auch optisch: Denn laut Brauereibeschreibung ist nicht nur der Geschmack angelehnt an das Greif-Hell aus der Zeit um die Jahre 1960/70 mit langer Lagerzeit und niedriger Spundung: Sondern auch das Etikett stammt aus jener Zeit…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Josef Greif