Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
am heutigen Ostersamstag ein weiteres Bier, dessen Brauereibruder ich zuletzt vor mehr als einem Jahr verkostet habe: In der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden steht das Räuberchen Dunkel der Spessart-Brauerei aus Kreuzwertheim im südlichen Teil des unterfränkischen Landkreises Main-Spessart im Zentrum der Begierde. Den „hellen Räuber“ gab’s an dieser Stelle im März 2024. Der Bierstil Dunkel gefällt mir gerade in seiner fränkischen Ausprägung normalerweise ausnehmend gut – zumal es vergleichbare Biere hier im Rheinland gar nicht gibt.
Verstecken muss sich da auch dieses Gebräu nicht, ganz im Gegenteil: Im Glas kleidet sich das Räuberchen Dunkel der Spessart-Brauerei in ein filtriertes, dunkel-kupferfarbenes Gewand, also sehr sortentypisch. Die Schaumkrone erweist sich bei niedriger Spundung als relativ flüchtig; der Alkoholgehalt des Sudes mit 5,0 Volumenprozent Alkohol durchschnittlich.
Nach dem Eingießen erschnuppert die Nase dann einen säuerlich-röstmalzigen Geruch mit leichter Schwarzbrotnote dahinter, ebenfalls sehr Dunkel-typisch. Im Antrunk erschmeckt die Zunge schließlich fast keinerlei Malzsüße, dafür ordentliche Röstmalznoten von Schwarzbrot und Lakritz; im leicht säuerlichen Körper zeigen sich vor allem Salmiaknoten sowie vernehmbare Nussaromen. Im Abgang rundet eine mittlere, leicht blumige Hopfenbittere den Trunk ab. Alles in allem:
Das Räuberchen Dunkel der Spessart-Brauerei zeigt sich als kerniges und typisches fränkisches Dunkel, das sehr gefällt – mehr als das Helle jener Braustätte.
Die Braustääte geht zurück auf das Gasthaus zum „Goldenen Löwen“ am Standort der heutigen Brauerei, daa im Jahr 1741 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Die offizielle Gründung, damals als Brauerei Lutz, datiert auf das Jahr 1887. In den 1970er Jahren erfolgte die Umbenennung in Spessart-Brauerei, die nach Recherchen der Regionalredaktion Main-Post auf einen Jahresausstoß von 30.000 Hektolitern kommt.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Spessart-Brauerei