Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
nach Vollbier und Kellerbier in den vergangenen Tagen gibt es heute bei mir auf dem Kölner Balkon den „Dritten im Bunde“ in der Bierprobe: Das Rotbier der Brauerei Zwanzger aus Uehlfeld im östlichen Teil des mittelfränkischen Landkreises Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim gelegen.
Alle drei Biere waren das Mitbringsel eines guten Bekannten, der kürzlich in der Region unterwegs war. Und auch das Rotbier der Brauerei Zwanzger ist in ähnlich unscheinbarem Stil gehalten wie seine beiden Brüder – mit röhrendem Hirschen im zentralen Brauereiwappen auf dem Flaschenetikett.
Ins Glas ergießt sich ein in dunklem Kupfer daherkommender gefilterter Sud, der sofort einen brotig-säuerlichen Geruch verströmt. Im Antrunk umspülen leichte Röstmalzaromen Zunge und Gaumen, die kaum vorhandene Süße wird schnell von einer mittleren Hopfenbittere abgelöst. Es folgt ein kräftiger Körper mit wenig Hefenoten – kurzum:
Das Rotbier der Brauerei Zwanzger ist ein sehr leckerer und typischer Vertreter der Kategorie Rotbier – der mit 5,6 Volumenprozenten mit ’ner ordentlichen Schüppe mehr Alkohol daherkommt als die beiden leichteren „Zwannis“.
Dabei ist Rotbier tatsächlich eine mittelfränkische – oder präziser: eine typische Nürnberger Brauspezialität. Seit dem 14. Jahrhundert lässt sich das Rotbier als die in Nürnberg gängige Biersorte nachweisen.
Im Jahr 1597 gab es in der Hauptstadt Frankens 35 Rotbier-Brauereien, die jenen ausschließlich mit Gerstenmalz gebrauten Sud produzierten. Es wird bis heute daher auch als „Nürnberger Stadtbier“ bezeichnet. Das Rotbier der Brauerei Zwanzger ist überhaupt erst das dritte Gebräu jnes Braustils nach Veldensteiner und Schanzenbräu.
In diesem Sinne – Prost.
Alaaf & Jrooß aus Köln!
Mehr Informationen: Brauerei & Gasthof Zwanzger
