Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
im Brauerei Landgasthof Kürzdörfer in Lindenhardt, einem Ortsteil der Stadt Creußen im oberfränkischen Landkreis Bayreuth, endet unsere Wanderung auf dem Bierquellenwanderweg in der östlichen Fränkischen Schweiz. Mein fränkischer Kumpel und ich erreichen ihn Pfingstsamstag nach knapp drei Kilometern Fußmarsch eine Dreiviertelstunde nach Aufbruch beim Brauerei Gasthof Gradl bereits im Dunkeln. Weil Gastgeber und Inhaber Regina und Uwe Kürzdörfer an jenem Tag die Taufe ihres sechsten Enkelkindes feiern, hat die Gastwirtschaft am Abend wegen geschlossener Gesellschaft leider nicht geöffnet.
Immerhin können wir uns mit Lindenhardter Flaschenbier nach dem Wandertag stärken, das im Kühlschrank auf dem Flur zu den Gästezimmern im ersten Stock des riesigen Holzhauses für Übernachtungsgäste parat liegt. Das Doppelzimmer mit Frühstücksbuffet kostet günstige 80 Euro; gefrühstückt wird unten in der mit allerlei Chalet-Charme ausgestatteten Gastwirtschaft.
Inhaber und Braumeister Uwe Kürzdörfer hat das aus massiven Holzstämmen bestehende Blockhaus im Jahr 2022 erbauen lassen, inklusive Wirtschaft, Biergarten und Kleinstbrauerei, nachdem die alte Brauerei zuvor abgerissen wurde. Dadurch lassen sich heute Veranstaltungen mit rund 50 Personen in dem Brauerei Landgasthof Kürzdörfer problemlos durchführen.
Allerdings scheint die familiäre Nachfolgeregelung nicht wie ursprünglich und auch ausweislich der Investitionen in den Neubau geplant zu laufen: Dem Vernehmen haben Sohn und Tochter kein Interesse an einer Weiterführung des Betriebs. Schon im vergangenen Jahr machten daher in der fränkischen Bier- und Gasthofszene Verkaufsgerüchte die Runde.
„Wir kommen ins Alter und suchen auf diesem Wege einen Nachfolger für unsere Gastwirtschaft, Pension und eventuell Brauerei“, prangt nun auch seit Frühjahr dieses Jahres offiziell auf der Webseite von Uwe Kürzdöfer, der dort aber zugleich auch betont: „Wir schließen nicht, wir machen weiter, bis sich was Passendes findet, die unsere Gastwirtschaft, Pension und eventuell auch unsere Brauerei liebevoll weiterführen werden.“
Bleibt zu hoffen, dass er einen Käufer findet, der den Brauerei Landgasthof Kürzdörfer in seinem Sinne weiterführt. Auch wenn wir bei unserem Besuch vor Ort leider kein Bier vom Fass für 3,20 Euro das Seidla zu uns nehmen konnten: Lindenhardter Pils und dunkles Lindenhardter Landbier haben uns schon aus der Flasche so gut gemundet, dass wir gleich einen Kasten mitgenommen haben – meine detaillierte Verkostung folgt in den kommenden Wochen.
Der Brauerei Landgasthof Kürzdörfer kommt mit Chalet-Romantik, günstigen Gästezimmern und leckerem Lindenhardter Bier daher.
Apropos: Schon im Jahr 2020 hat Uwe Kürzdörfer seine eigene Flaschenabfüllanlage stillgelegt. Seitdem lässt er die Flaschen bei einer Fremdbrauerei mit seinem vor Ort in Lindenhardt gebrauten Bier abfüllen, „da es preislich nicht mehr machbar war, selber zu füllen“, wie er auf seiner Homepage schreibt. Ein weiteres klares Indiz für den immensen Preis- und Kostendruck gerade bei Kleinstrbauereien wie dem Brauerei Landgasthof Kürzdörfer…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei & Landgastthof Kürzdörfer
