Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute gibt’s auf meinen Kölner Balkon nach Glocken-Hell und dem Altfränkisch Klosterbier bereits das dritte Bier aus einer ganz tollen fränkischen Brauerei zur Bierprobe: Das Eucharius Märzen der Weißenoher Klosterbrauerei aus Weißenohe im südlichen Teil des oberfränkischen Landkreises Forchheim – und damit am südlichen Rand der Fränkischen Schweiz gelegen
In den schönen goldberandeten Willibecher (danke an Beerolution) ergießt sich der Eucharius Märzen der Weißenoher Klosterbrauerei als kupferfarbener, ungefilterter Sud unter flüchtiger, cremefarbener Schaumkrone bei niedriger Rezenz und 5,4 Volumenprozent Alkohol optisch schon mal sehr vielversprechend. Dabei umweht die Nase ein brotig-sauerer Geruch mit vernehmbaren Röstmalznoten.
Im Antrunk verbreitet das Gebräu eine mäßige Malzsüße inklusive Toffee- und Nuss-Aromen, gefolgt von einem kernigen Körper mit leichter Fruchtsäure ähnlich wie bei einem Rotbier; im Abgang domoiniert schießlich eine mittlerer Hopfenbittere. Kurzum:
Das Eucharius Märzen der Weißenoher Klosterbrauerei hat eine wunderschöne Sudfarbe und schmeckt – trotz Etikettaufdruck – sogar noch kräfiger als ein typisches Kellerbier.
Auffällig ist bei jenem Bier zudem ein schönes, samtenes Mundgefühl, das neben dem Bier am besonderen Herstellungsverfahren des Gerstensafts liegen könnte: So wird das Eucharius Märzen der Weißenoher Klosterbrauerei im sogenannten Kochmaischverfahren gebraut, so wie es vor der Erfindung der Kühlmaschinen und dem damit zusammenhängenden Sommerbrauverbot gängig war.
Der Name des Bieres wiederum geht zurück auf Eucharius, den ersten bekannten Bischof von Trier, der im dritten Jahrhundert gelebt haben soll. Weil er laut Legende die Stadt vor einer Pestepidemie beschützt haben soll, existiert ihm zu Ehren ein katholischer Gedenktag am 9. Dezember.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s!
Alaaf & Jrooß us Köln!
Weitere Informationen: Klosterbrauerei Weißenohe