Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
der Kandidat der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden stammt aus dem äußersten Nordosten Frankens nahe der Landesgrenze zu Hessen: Die Rede ist vom Wiesener Altfränkisches Landbier vom Brauhaus Wiesen aus Wiesen, einer Gemeinde im nordöstlichen Teil des unterfränkischen Landkreises Aschaffenburg. Jene Braustätte markiert eine weitere Premiere für mich – umso gespannter bin ich auf Optik und Geschmack.
Im Glas macht das Wiesener Altfränkisches Landbier vom Brauhaus Wiesen als hefetrüber, dunkel-goldgelber Sud jedenfalls schon mal Lust auf mehr. Den positiven Ersteindruck unterstreicht die stabile, feinporige Schaumkrone; die Hefe sorgt für mit leicht perlenden Kohlesäurebläschen für eine gute Rezenz; zudem kommt der Trunk mit ordentlichen 5,6 Volumenprozent Alkohol daher.
Spätestens nachdem die Nase einen Duft von Brot und Getreide mit einer ganz leichten zitrus-malziger Note dahinter erschnuppert, freut man sich wirklich auf den ersten Schluck. Der liefert Zunge und Gaumen dann keinerlei Malzsüße, sondern vernehmbare hefige Aromen sowie einige Zitrusnoten. Im leicht säuerlichen Körper treffen Getreidearomen und eine fast ins Orange gehende Fruchtigkeit aufeinander. Im Abgang erschmeckt man schließlich eine mittlere Hopfenbittere, die ins Florale dreht.
Das Wiesener Altfränkisches Landbier vom Brauhaus Wiesen präsentiert sich als ungewöhnliches, aber auch erfrischendes fränkisches Lager.
Warum die auch unter dem Namen Bürgerliches Brauhaus Wiesen – daher das „BB“ auf dem Flaschenlabel – firmierende Braustätte die Bezeichnung „Altfränkisch“ für dieses Landbier gewählt hat, erschließt sich mir gleichwohl nicht ganz: Üblicherweise werden damit eher dunkle und nicht so heftig-fruchtige fränkische Lager etikettiert…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauhaus Wiesen