Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
weiter geht’s in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden mit den nächsten hundert Gerstensäften: Und zwar heute beginnend mit dem Urstoff der Braumanufactur Alt-Bamberg aus der oberfränkischen Stadt Bamberg – ein Bier aus einem Mischpaket, das jetzt mal weg muss. Im Juni 2023 hatte ich bereits das Zwickel jener Braustätte verkostet, das sich seinerzeit als halbwegs solides Kellerbier erwies.
Ins Glas ergießt sich der Urstoff der Braumanufactur Alt-Bamberg als filtrierter, goldgelber Sud erst einmal unauffällig wie ein typisches helles Lager. Dabei krönt eine stabile, feinporige Schaumkrone das mit hoher Rezenz und 5,5 Volumenprozent Alkohol ausgestattete Gebräu.
Nach dem Eingießen erschnuppert die Nase zunächst einen getreidig-malzsüßlichen Geruch mit einer leichten Biscuitnote dahinter. Im Antrunk erschmeckt die Zunge dann aber nur eine geringe Malzsüße, dafür aber eine ordentliche Portion Getreidearomen. Aus dem grasig-kräutrigen Körper ragt schließlich eine leichte Malzsüße hervor, die sich mit den Getreidenoten duelliert. Im Abgang rundet eine leichte, eher florale Hopfennote das Gebräu ab.
Der Urstoff der Braumanufactur Alt-Bamberg präsentiert sich als unspektakuläres Lager, das eher auf der Hellen-Seite rangiert.
Mir ist aber bewusst, dass sich an diesem Gebräu die Geister scheiden – unter anderem wegen seiner unklaren Herkunft. So wurde die Braumanufactur Alt-Bamberg im Jahr 2011 von einigen jungen Bierbrauern aus der Bamberger Region gegründet, die laut eigener Aussage „von Senior-Braumeistern unterstützt“ werden. Die Biere werden wohl im Lohnbräuverfahren von anderen Brauereien hergestellt – wo genau, ist offen. Diese Quelle hier meint, dass „deren Biere gerüchteweise in der Gaustädter Kaiserdom-Spezialitätenbrauerei gebraut werden“.
Vom 1. bis 4. Mai bin ich übrigens auf einem Kurztrip zu diversen Brauereien, Kellern und Festen in Mittel- und Oberfranken, angefangen bei der Eröffnung des Wettelsheimer Kellers am Maifeiertag bis hin zum Walberlafest am Samstag – vielleicht sieht man sich ja irgendwo…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Braumanufactur Alt-Bamberg