Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
Freitag vor Pfingsten auf dem Weg in die Fränkische Schweiz fällt meinem Kumpel und mir auf der Fahrt ein: Ein Zwischenstopp in der Gastwirtschaft Scheubel von Stern-Bräu bietet sich geradezu an. Denn das Wirtshaus liegt nur wenige Kilometer von der Autobahn A3 entfernt im Herzen von Schlüsselfeld direkt neben der Kirche. Doch den kleinen Umweg nehme ich gerne in Kauf, schließlich habe ich mir das sehr leckere Stern-Bräu Vollbier bisher immer nur mitbringen lassen.
Umso mehr freue ich mich jetzt also, dieses tolle Bier endlich einmal vor Ort in der Gastwirtschaft Scheubel von Stern-Bräu aus dem Fass trinken zu dürfen. Im typischen fränkischen Gastraum, der durch einige Holzvertäfelungen und ansonsten optische Sachlichkeit besticht, sitzen an jenem späten Freitagnachmittag eine gute Handvoll örtliche Handwerker, die sich ein oder mehrere Seidla zum Preis von schlappen 3,30 Euro munden lassen.
So will auch ich das handhaben, frage als Fahrer allerdings nur nach einem Schnitt. Den händigt Mitinhaberin Marion Scheubel nach kurzer Diskussion aus, „aber nur ausnahmsweise“, sagt sie augenzwinkernd. Der Schnitt freilich war so großzügig gezapft, dass es hier wirklich gar keinen Grund zur Klage gibt, ganz im Gegenteil.
Die Brauereigastwirtschaft bietet auch einige laut eigener Aussage „deftige und reichhaltige Brotzeiten“ an, welche die Gäste an diesem Nachmittag allerdings verschmähen. Neben dem Vollbier hat die Brauerei Scheubel ohnehin nur ein zweites Gebräu im Angebot, das kräftige und leicht rauchige Festbier.
Zudem hält Braumeister und Inhaber Günter Scheubel – der an jenem Freitag leider nicht persönlich zugegen ist – bis heute die altehrwürdige Tadition des Bierfassens hoch: Alle zwei Wochen samstags kann man sich das hefetrübe „Hausbrauer Bier“ vor Ort ins eigene Fass abfüllen lassen. Den nächsten Termin fürs Bierfassen kann man in Kreide geschrieben auf einem Metallschild oberhalb des Tresens ablesen.
Die Gastwirtschaft Scheubel von Stern-Bräu kombiniert fränkisches Vollbier mit optischer Sachlichkeit und traditionellem Bierfassen.
Mir genügt heute jedoch das Vollbier, das vom Fass gleich noch mal besser mundet, als ich es von der Flasche in Erinnerung habe. Nachdem wir unsere Gläser ausgetrunken haben, gehen wir hinten in den Hof zum Brauhaus, um unsere zuvor bezahlten Bierkästen abzuholen. Apropos: Leergut und eigenen Kasten mitbringen nicht vergessen.
Einer der Handwerker steigt da gerade vor der Gastwirtschaft Scheubel von Stern-Bräu auf sein Fahrrad. „Hab vielleicht doch etwas wenig gegessen“, murmelt er noch – und radelt auf etwas wackelige Weise davon. Je nach Dauer des Aufenthalts beim Scheubel sollte man einen Brotzeitteller also besser nicht verschmähen…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei und Gastwirtschaft Scheubel von Stern-Bräu