Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
ich glaube es selber kaum, aber es hat fast zwei Jahre gedauert, bis ich mal wieder ein Gebräu mit Ritter, Schild und Schwert im Logo in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden präsentieren kann: Die Rede ist vom Pils von Held-Bräu aus Oberailsfeld im Ahorntal im westlichen Teil des Landkreis Bayreuth und damit recht zentral in der Fränkischen Schweiz gelegen. Im November 2023 gab’s hier zuletzt das super-süffige Festbier jener Braustätte, an der ich bei meinem ersten Besuch in der Fränkischen Schweiz Anfang Mai leider nur knapp vorbei gefahren bin.
Wo genau steht also gleich noch der passender Willibecher? In jenem leuchtet einen das Pils von Held-Bräu in strahlendem Goldgelb sehr klassisch und typisch für ein Pils an. Auf dem filtrierten und mittel-rezenten Sud thront zudem eine mittelstabile und eher grobporige Schaumkrone. Da ich inzwischen zu einem regelrechten Fan fränkischer Pilsener geworden bin, freue ich mich auf mehr.
Dazu trägt auch der ordentliche Duft von Gras und Hopfen bei, den dieser Gerstensaft verströmt. Im Antrunk präsentiert das Gebräu schöne Getreidenoten und eine mittlere, nicht allzu kräftige Hopfenbittere. Im grasig-schlanken Körper ragt plötzlich eine minimale Malzsüße aus dem Hopfenbeet heraus und sorgt für eine interessante Nuanciertheit; gleichwohl behält der Hopfen die Oberhand. Im Angang hallt der Hopfen mit etwas floralen Noten nur leicht nach.
Das Pils von Held-Bräu erweist sich als mildes und damit typisch fränkisches Pilsener mit schönem Wechselspiel von Malz- und Hopfenaromen.
Ein weiteres tolles Gebräu aus dem Ailsbachtal also. Laut Bieratlas.de kommt Held-Bräu auf eine Jahresproduktion von 4000 Hektolitern und ist damit eine sehr typische Kleinbrauerei für die Fränkische Schweiz und die Region zwischen Ahorntal und Waischenfeld.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Mehr Informationen: Held-Bräu
