Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute gibt’s mal wieder ein Gebräu vom heiligen Hügel Frankens in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden, allerdings von einer dritten und mir bisher unbekannten Braustätte: Die Rede ist vom Stublanger Hell der Brauerei Dinkel aus Stublang, einem Ortsteil von Bad Staffelstein im östlichen Teil des oberfränkischen Landkreises Lichtenfels gelegen. Also jeweils nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt von den Brauerei Trunk in Vierzehnheligen sowie der Staffelberg-Bräu in Loffeld, beides weitere Ortsteile der Stadt Bad Staffelstein am Fuße des Staffelberges.
Im Glas präsentiert sich das Stublanger Hell der Brauerei Dinkel als unfiltrierter, honiggelber Sud unter stabiler, feinporiger Schaumkrone bei ordentlicher Rezenz und 4,7 Volumenprozent Alkohol allerdings optisch eher wie ein Kellerbier. Ähnlich sieht es dann bei Geruch und Geschmack aus: Nach dem Eingießen verströmt der Trunk nämlich einen getreidig-brotigen Duft mit einigen Frucht- und Hefearomen dahinter.
im Antrunk zeugt das Gebräu dann fast keine Malzsüße, dafür aber eine hefige Zitrusfruchtigkeit samt Spritzigkeit durch die hohe Spundung, die in einen leicht hefig-säuerlichen Körper übergeht, abgerundet von einer mittleren, ins Blumige gehenden Hopfenbittere. Alles in allem:
Das Stublanger Hell der Brauerei Dinkel schmeckt süffig und rund, erinnert dabei aber eher an ein naturtrübes Zwickel als ein helles Lagerbier.
Die Brauerei ist seit dem Jahr 1870 im Besitz der Familie Dinkel; heute steht Braumeister Hubert Dinkel am Sudkessel und ist neben untergärigem Lager- und Bockbier für ein spezielles Roggenbier verantwortlich, das nach obergäriger Brauart hergestellt wird.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Dinkel