Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
zum heutigen Heiligen Abend gibt’s einen, wie ich finde, passenden Gerstensaft zur Bierprobe: Und zwar den Festbock der Privatbrauerei Ulrich Martin aus Hausen bei Schonungen im östlichen Teil des unterfränkischen Landkreises Schweinfurt gelegen. Das Bier ist ein Mitbringsel einer guten Bekannten von mir aus Köln, die aus Unterfranken stammt und Uli von der Schule her kennt.
Schon beim Eingießen zeigt der Festbock der Privatbrauerei Ulrich Martin seine ganze Pracht: Er gießt sich als unfiltrierter, kupferrot leuchtender Sud unter üppiger feinporiger und cremefarbener Schaumkrone bei niedrige Rezenz und 6,9 Volumenprozent Alkohol vielversprechend ins Glas, wobei er einen brotig-röstmalzigen Geruch mit Anklängen von Rumtopf dahinter verströmt.
Im Antrunk zeigt das Gebräu dann eine leichte Malzsüße mit kräftigen Röstmalznoten von dunkler Schokolade und Lakritz, die in einen säuerlichen Körper mit Bockbier-typischen Aromen von eingelegten dunklen Beeren sowie Salmiak übergeht; abgerundet von einer ordentlichen Hopfenbittere im Abgang, die vernehmbar nachhallt. Alles in allem:
Der Festbock der Privatbrauerei Ulrich Martin vereint die Rumtopfaromen dunkler fränkischer Böcke mit den eher hopfigen Nuancen heller Böcke.
Insgesamt ein feiner Trunk also, der mir gut gemundet hat. Und der trotz seiner vergleichsweise bescheidenen 6,9 Prozent Alkohol durchaus kräftig daherkommt – vor manchen Doppelböcken muss sich dieser unterfränkische Festbock wahrlich nicht verstecken.
Von der Brauerei Ulrich Martin habe ich noch ein Rauchmärzen im Keller stehen; bisher ziere ich mich noch wegen Rauchbier und so – allerdings hat das Haus damit kürzlich den European Beer Star 2024 in Bronze abgeräumt…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Privatbrauerei Ulrich Martin