Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
nach dem kürzlich verkosteten hellen Bock gibt’s heute das dunkle Gegenstück in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Die Rede ist vom Bock Dunkel der Brauerei Wagner aus Merkendorf bei Memmelsdorf nordöstlich der oberfränkischen Kreisstadt Bamberg gelegen.
Und so ergießt sich der Bock Dunkel der Brauerei Wagner als filtrierter, kupferfarbener Sud unter einer feinporigen, aber flüchtigen und dabei cremefarbener Schaumkrone bei niedriger Rezenz und 7,5 Volumenprozent Alkohol ins Glas. Dort verströmt er direkt nach dem Eingießen einen röstmalzig-süßlichen Geruch. Soweit, so gut – und zunächst doch so unspektakulär.
Doch es soll danach spürbar anders weitergehen: Im Antrunk zeigt das Gebräuch eine leichte Süße von Waldhonig sowie ordentliche Röstmalzaromen, die beide von einer bald einsetzenden mitteltstarken Hopfennote übertrumpft werden; übergehend in einen leicht säuerlichen Körper mit Röstmalznoten von Nuss und dunkler Schokolade sowie fast gar keine Malzsüße mehr, im Abgang abgerundet von einer nachhallenden Hopfenbittere. Alles in allem:
Der Bock Dunkel der Brauerei Wagner präsentiert sich anders als viele andere Starkbiere mit vernehmbaren Röstmalzaromen und einem schönen Hopfenspiel.
Durch seine Süffigkeit und den gut verborgenen Akoholgehalt durchaus ein gefährlicher Tunk, zumal man sich nach dem ersten problemlos auch weitere Gläser genehmigen würde. Auf jeden Fall ein würdiges und zur Jahreszeit passendes Starkbier, denn die Brauerei Wagner bietet ihren dunklen Bock erst ungefähr ab Mitte November an.
Ich bin mir sicher: Er wird nicht mein letzter Wagner-Bock gewesen sein…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Köln!
Mehr Informationen: Brauerei Wagner Merkendorf
Ein wirklich gelungener Bock.
Den Waldhonig nehme ich auch wahr. Sowohl in der Nase, als auch am Gaumen.
Der sehr gut dosierte Hopfen bietet der Malzsüße ordentlich Paroli. Sehr schön ausgewogen.
Die angenehme Rezenz und der gut kaschierte Alkohol machen diesen Trunk ziemlich süffig und somit sehr gefährlich.
Autor
Hallo Andreas, danke für Deine Rückmeldung. Immer sehr beruhigend, wenn andere die Aromen ähnlich wahrnehmen wie man selbst… trainiere meine Geschmacksnerven ja immer weiter 😉 Stimme also sehr zu!