Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
eine meiner Lieblingsbrauereien aus dem Bamberger Land hat nicht nur ein, sondern gleich zwei Bockbiere saisonal im Angebot – und das erste gibt’s heute in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Die Rede ist vom Bock Hell der Brauerei Wagner aus Merkendorf bei Memmelsdorf nordöstlich von Bamberg in dem gleichnamigen oberfränkischen Landkreis gelegen.
Im Glas steht der Bock Hell der Brauerei Wagner jedenfalls als filtrierter, goldgelber Sud unter mittelstabiler, feinporiger Schaumkrone bei niedriger Rezenz und üppigen 7,5 Volumenprozent Alkohol jedenfalls schon mal sehr ansehnlich. Wo er nach dem Eingießen einen schönen getreidig-honigsüßlichen Geruch verströmt.
Im Antrunk zeigt das Gebräu dann freilich nur eine geringe Malzsüße, dafür erschmeckt man eine direkt einsetzende, mittelkräftige Hopfenbittere mit einer Richtung Grapefruit oder Pampelmuse gehenden Fruchtnote, die in einen leicht säuerlichen Körper übergeht, aus dem immer mal wieder die Pampelmuse samt Honigsüße hervorschimmern; abgerundet wird dies von einer nachhallenden Hopfennote im Abgang. Alles in allem:
Der Bock Hell der Brauerei Wagner präsentiert sich als Potpourri herber und süßlicher Aromen, wobiei hier im Gegensatz zu vielen anderen Starkbieren die Hopfenseite dominiert.
Solche Situationen hatte ich jetzt schon öfter: Mit zunehmender Erfahrung verändert sich der Geschmack: Bei den ersten von mir verkosteten Starkbieren fand ich das schwere Rumtopfaroma super – und ich mag es immer noch. Aber wenn jemand wie die Brauerei Wagner hier mit dem hellen Bock und seiner Hopfigkeit gepaart mit einer Art Grapefruit-Note mal etwas anderes macht, finde ich das am Ende besser als die 23. Kopie anderer Biere.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Köln!
Mehr Informationen: Brauerei Wagner Merkendorf
Mir hat dieser helle Bock auch sehr gut gefallen.
Nach wie vor erfreue ich mich zwar immer noch am „Rumtopf“ anderer Bockbiere, aber ein hopfiges Gegengewicht zur überbordenden Süße ist mir ebenfalls willkommen. Wagner kann’s.
Autor
Hallo Andreas, ja – würde ich GENAU SO unterschreiben. Gerne Rumtopf, aber so eine hopfige Abweschlung war sehr wohltuend. Bin ebenfalls Fan von Wagner!