Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
statt eines normalen Zwickels gibt’s in der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden dessen eher seltenen Vetter: Und zwar das Weiherer Keller-Pils der Brauerei Kundmüller aus Weiher, einem Ortsteil der Gemeinde Viereth-Trunstadt im westlichen Teil des Landkreises Bamberg gelegen.
Ins Glas ergießt sich der Gerstensaft aus dem Bamberger Land als ungefiltert, dunkel-goldgelber Sud unter einer eher hüftsteifen Schaumkrone bei mittlerer Rezenz und 4,9 Volumenprozent Alkohol.
Auch geschmacklich macht das Gebräu seinem Namen nicht wirklich alle Ehre: Es verströmt nach dem Antrinken einen süßlichen, fast an Limonade erinnernden Geruch, der sich auf vergleichbare Weise auch als Geschmack im Antrunk zeigt; dies geht über in einen schlanken, unspektakulären Körpfer; der durchaus süffig ist, über dem aber eine vernehmbare Hopfenbittere fehlt. Kurzum:
Das Weiherer Keller-Pils der Brauerei Kundmüller zeigt sich als malzsüßes und süffiges Zwickelgebräu – das aber wegen der geringen Hopfennote eher wenig an ein Pils erinnert.
Laut Flaschenaufruck verwendet die Brauerei 100 Prozent Bio-Malz sowie 100 Prozent Bio-Hopfen zum Einbrauen ihres Keller-Pilses, das zudem auch beim Kundmüller eher selten verwendeten Bügelverschlussflasche daherkommt. Eigentlich sollen bei dem Gerstensaft vor allem Kräuternoten hervorstechen – mir persönlich ist vor allem der Limo-artige Charakter beim Einstieg aufgefallen.
Mancher Bierjury scheint das gleichwohl zu gefallen. So hat das Weiherer Keller-Pils der Brauerei Kundmüller erst in diesem Jahr beim World Beer Award eine Silbermedaille abgeräumt – genau wie zuvor bereits im Jahr 2017.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Kundmüller
