Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
in meiner heutigen Bierprobe gibt es mal wieder einen Vertreter einer meiner Lieblingskategorien unter den fränkischen Bieren: Das Reckendorfer Schlössla der Schlossbrauerei Reckendorf aus Reckendorf in Oberfranken, genauer; im nördlichen Landkreis Bamberg gelegen – laut Etikett ein „Festtagsbier“ und der Brauereibeschreibung zufolge ein Märzen.
Tatsächlich ergießt sich das Reckendorfer Schlössla der Schlossbrauerei Reckendorf relativ sortentypisch als bernsteinfarbener Sud unter cremefarbener Schaumkrone und 5,4 Volumenprozent Alkohol ins Glas. Dabei verströmt es einen brotig-sauren Geruch mit leichten Frucht- oder Rumtopfnoten, die mich an ein Bockbier erinnern.
Im Antrunk übernimmt ein leichter Malzgeschmack mit einigen Karamellnoten und nur leichter Süße das Kommando, bevor im leicht säuerlichen Körper die bereits erschnupperten Fruchtnoten dominieren. Im Abgang setzt eine mittlere Hopenbittere ein; all das bei recht niedriger Rezenz.
Das Reckendorfer Schlössla der Schlossbrauerei Reckendorf ist ein vollmundiges und aromahaftes Märzen, das fast an ein Bockbier erinnert.
Ein weiterer Favorit also aus der Kategorie Märzen, ähnlich lecker wie der kürzlich verkostete Sud aus dem Hause Wagner Merkendorf ebenfalls aus dem Bamberger Land.
Die Geschichte der Schlossbrauerei Reckendorf geht laut eigenen Aussagen mindestens bis ins Jahr 1597 zurück. Das einstige Schlossanwesen in Reckendorf verfiel über die Jahrhunderte und wurde im 19. Jahrhundert abgetragen.
Seit 1930 wurde die Schlossbrauerei Reckendorf von der Familie Georg Dirauf betrieben, erst in Pacht, ab 1952 im Familienbesitz. Nach Tochter Lonia Eichhorn betreibt heute Enkel Dominik Eichhorn die Brauerei. Mit einer Jahresproduktion von 28.000 Hektolitern zählt sie zu den größeren Betrieben in Oberfranken.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Schlossbrauerei Reckendorf