Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute hat sich ein sehr klassisches Kellerbier zur Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden eingefunden: Die Rede ist vom Urtrunk 1783 der Brauerei Kaiser aus Grasmannsdorf, einem Ortsteil von Burgebrach im südwestlichen Teil des oberfränkischen Landkreises Bamberg. Dieses Gebräu hat ebenso wie das kürzlich verkostete Pils sowie weitere demnächst noch folgende Biere der Mitinhaber meines Stammbier-Dealers Beerolution in Troisdorf, Markus Görtz, persönlich im Bamberger Land besorgt.
Im Glaskrug zeigt sich der Urtrunk 1783 der Brauerei Kaiser unfiltriert, also mit natürlicher Trübung, und in einem leuchtenden Bernstein. Auch die stabile, eher mittel- bis grobporige Schaumkrone gereicht dem Gebräu zur Zierde. Die Rezenz des mit 4,9 Volumenprozent Alkohol eingebrauten Sudes wirkt in Ermanglung einer nennenswerten Zahl von Kohlensäureperlen recht gering. Eine solche positive Optik macht natürlich Lust auf mehr.
Tatsächlich erfüllt auch der ordentlich brotig-malzige Duft mit leichter Fruchtnote dahinter die Erwartungen. Der Antrunk beschert den Geschmacksknospen sodann leichte Röstmalznoten nach Nüssen und roten Beeren sowie eine geringe Honigsüße. Im leicht säuerlichen Körper treffen die Röstmalz- auf Getreidearomen und machen alsbald etwas Platz, so dass eine nurmehr eher harzige Honigsüße hindurch ragt. Im Abgang rundet eine mittlere Hopfenbittere das Gebräu ab, die noch etwas nachhallt und samt dem Waldhonig länger auf Zunge und Gaumen haften bleibt.
Der Urtrunk 1783 der Brauerei Kaiser erweist sich als leckeres und süffiges Kellerbier, das eher wie ein klassisches fränkisches Lager daherkommt.
Was auch daran liegen könnte, dass der Trunk nach einem Rezept aus dem 18. Jahrhundert gebraut wird. Zudem rangiert er nicht, wie viele andere Kellerbiere, auf der hefigen Seite – was mir persönlich besser gefällt.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Kaiser
