Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute kredenze ich eine weitere Brauereipremiere in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Und zwar das 1761 Jubiläumsbier von Schwind Bräu aus Aschaffenburg, einer kreisfreien Stadt ganz im Nordwesten des Regierungsbezirks Unterfranken. Jenes Bier verdanke ich einem Kumpel, der bei der Durchfahrt durch die Region einen Zwischenstopp bei einem Getränkehändler einlegte, um mir ein paar lokale Gebräue mitzubringen.
Im Willibecher kleidet sich das 1761 Jubiläumsbier von Schwind Bräu in einem filtrierten, strahlenden Kupfer – was für sich genommen schon Lust auf den ersten Schluck macht, zumindest bei mir. Oben auf dem mit 5,5 Volumenprozent Alkohol eingebrauten Sud thront eine mittelstabile und mittelporige Schaumkrone, die wegen der niedrigen Rezenz auch kaum Kohlensäureunterstützung von unten bekommt.
Alsbald nach dem Eingießen verströmt der Trunk einen brotig-malzigen Geruch mit einer gewissen Waldhonigsüße und etwas Beerenfruchtnoten dahinter. Im Antrunk zeigt sich ein schöner Röstmalzwschwall mit Aromen von Nüssen und Rosinen, aber ohne nennenswerte Süße. Letztere stellt sich erst ein, nachdem im leicht säuerlichen Körper die Röstmalzaromen etwas zurücktreten und einer leichten Waldhonignote Platz machen, die sich alsbald angenehm und weich im Mundraum ausbreitet. Im Abgang bildet eine durchaus mittelkräftige Hopfenbittere einen schönen Kontrast zu den Röstmalzaromen vom Einstieg.
Das 1761 Jubiläumsbier von Schwind Bräu präsentiert sich als toll komponiertes Festbier mit schönem Widerspiel von Röstmalz- und Hopfennoten.
Den Namen verdankt das Gebräu dem Gründungsjahr der Brauerei im heutigen Aschaffenburger Stadtteil Schweinheim, zu dessen 255. Jubiläum das Bier erstmals 2016 eingebraut wurde. Für den besonderen Geschmack seines Festbieres verwendet die Schwind Bräu fünf verschiedene Spezialmalze und Hopfen aus der Halltertau und aus Tettnang.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Schwind Bräu
