Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
zum heutigen Altweibersommer im Rheinland hat sich noch einmal ein sehr passendes Gebräu zur Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden eingefunden: Und zwar das Sommerseidla von Säger Bräu aus Weidenloh, einem Ortsteil der Stadt Pottenstein im südwestlichen Teil des oberfränkischen Landkreises Bayreuth und damit recht zentral in der Fränkischen Schweiz gelegen. Auch jenes Gebräu in der Ein-Liter-Bügelflasche verdanke ich meinem fränkischen Kumpel, der vor einiger Zeit im großen Stil vor Ort eingekauft hat. Zuvor gab’s kürzlich bereits das normale Hell jener Braustätte; laut Brauereibeschreibung handelt es sich bei dem Bier um ein Sommer-Helles.
Tatsächlich zeigt sich das Sommerseidla von Säger Bräu im Glas unfiltriert und in einem beinahe strahlenden Goldgelb, abgerundet von einer stabilen, feinporigen und dabei schlohweißen Schaumkrone; zahlreiche Kohlensäureperlen künden von ordentlicher Rezenz, der Alkoholgehalt ist mit schlanken 4,7 Volumenprozent recht typisch für ein Sommerbier.
Schon beim Eingießen verströmt der Trunk einen vernehmbaren Geruch von fruchtigem Aromahopfen – deutlich kräftiger als bei einem Hellen. Die über die Krone geschobene Nase erschnuppert dann einen kräftigen grasig-hopfigen Duft mit Noten von Zitrone, Aprikose und Mandarine dahinter. Im Antrunk schwappt ein Craftbeer-mäßiger Schwall von Malz- und vor allem direkt einsetzenden Hopfenaromen ohne nennenswerte Süße über Zunge und Gaumen. Im grasig-schlanken Körper zeigen sich vor allem Hopfennoten von Maracuja und Mandarine, bis im Abgang die Hopfenbittere nachhallt, aber ohne sonderlich ins Florale zu drehen. Hier bleiben eher die Fruchtaromen auf Zunge und Gaumen haften.
Das Sommerseidla von Säger Bräu schmeckt Craftbier-mäßig modern, dabei zugleich aber auch erfrischend und für ein Sommerbier gut passend.
Tatsächlich verdankt das Gebräu seinen intensiven fruchtigen Geschmack vor allem der Kalthopfung mit den modernen Hopfensorten Mandarina Bavaria und Hallertau Tango. Statt als Helles würde ich es daher eher als Lager bezeichnen…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Säger Bräu