Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
nach meiner Premiere am Tag der Rauchbierbewahrung am 27. Juli präsentiere ich in der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden das nächste Gebräu jener Braustätte: Und zwar’s Helles Schlenkerla Lagerbier der Brauerei Heller aus Bamberg. Im Grunde genommen handelt es sich hier um eine Hälfte des Aecht Schlenkerla Kräusen von Ende Juli: Das besteht nämlich aus dem heutigen Hellen Lager, das zwar ohne Rauchmalz, aber auf derselben Anlage wie das traditionelle Schlenkerla-Rauchbier gebraut wird – plus der Zugabe von hochvergorenem Rauchmärzen am Ende des Brauprozesses. Man kann hier also erschmecken, wie das Lager sozusagen als „indirektes Rauchbier“ ohne jenen Prozess des Aufkräusens schmeckt.
Im Glas steht’s Helles Schlenkerla Lagerbier der Brauerei Heller in einem filtrierten Goldgelb schon mal sehr prächtig. Das mit schlanken 4,3 Volumenprozent Alkohol ausgestattete Gebräu verfügt ausweislich der zahlreich aufsteigenden Kohlesäurebläschen über eine ordentliche Rezenz. Eine stabile, feinporige Schaumkrone rundet den positiven optischen Ersteindruck ab, der Lust auf mehr macht.
Nach dem Eingießen verströmt das Bier einen sehr leckeren Duft von Weißbrot, hellem Malz und Zitrusnoten. Im Antrunk zeigt das Gebräu wenig Malzsüße, dafür einige Zitrusnoten – und überraschenderweise auch eine recht früh einsetzende und gar nicht mal so geringe Hopfenbittere. Über allem liegt ein durchaus vernehmbarer, aber auch sehr angenehmer Rauchschleier, der dem Sud trotz des geringen Alkoholgehalts eine gewisse Schwere verleiht. Im gleichwohl schlanken Körper breitet sich die Rauchnote mit einem Male stärker aus, ohne allumfassend zu sein – die Zitrusnoten und ganz leichte Honigaromen sind auch noch da. Die nachhallende Hopfenbittere rundet dieses schlanke und gleichwohl doch sehr komplexe Lager ab.
Für’s Helles Schlenkerla Lagerbier der Brauerei Heller muss man kein Rauchbierfan sein – ein ideales Gebräu für alle Rauchbiereinsteiger.
Und auch für alle anderen Bierliebhaber…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Hellerbräu Bamberg