Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
weil bald die Mindesthaltbarkeit endet, gibt’s nach der Premiere von Freitag in der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden den zweiten Kandidaten jener Braustätte: Und zwar das Wiesener Kellerbier vom Brauhaus Wiesen aus Wiesen, einer Gemeinde im nordöstlichen Teil des unterfränkischen Landkreises Aschaffenburg. Nicht zu verwechseln übrigens mit dem Ortsteil Wiesen der Stadt Bad Staffelstein in Oberfranken, der selber über zwei Brauereien verfügt, wie ein Kommentator in der Frankenbier-Gruppe auf Facebook zu recht anmerkte.
Im Glas erstrahlt das Wiesener Kellerbier vom Brauhaus Wiesen in einem kräftigen Dunkel-Bernstein, was die vor Vorfreude schon mal steigen lässt. Auf dem mit 5,1 Volumenprozent Alkohol und niedriger Rezenz ausgestatteten Sud thront eine mittelstabile, feinporige Schaumkrone. Überzeugen kann auch der Duft nach Röstmalz, Roggenrbrotkrume mit einem Hauch von roten Beerenfrüchten dahinter.
Der Antrunk umspült Zunge und Gaumen zunächst mit einer leichten Malzsüße sowie einem an rote Beeren und schwarze Johannisbeeren erinnernden Fruchtgeschmack. Dann setzt aber bereits recht früh eine mittelkräftige Hopfenbittere ein. Im leicht säuerlichen Körper trifft ebenjener Hopfen auf Röstmalznoten von Milchschokolade sowie Beerenfruchtnoten und ringt um die Dominanz. im Abgang hallt der Hopfen noch länger leicht floral nach.
Das Wiesener Kellerbier vom Brauhaus Wiesen zeigt ungewöhnliche Malz- und Röstmalznoten, die aber nicht in Richtung Dunkel abgleiten.
Dennoch ist der dreimalige Gewinner des European Beer Stars in den Jahren 2009, 2010 und 2011 sowie der DLG-Goldmedaille ein wirklich leckeres Zwickel. Die Ursprünge der Brauerei gehen zurück ins Jahr 1888. Nach einigem Auf und Ab übernahm Braumeisters Christof Hartmann im Jahr 1913 die bis dahin nur mäßig erfolgreiche Brauerei – und legte den Grundstttein für den Aufstieg des Betriebes. Heute stehen mit Ina und Karola Elsesser zwei Frauen in der dritten und viertetn Generation an der Spitze die Familienbrauerei.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauhaus Wiesen