Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
bevor ich morgen Nachmittag erneut zu einem Wochenende in die Fränkische Schweiz aufbreche, heute noch eine Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden – im Gegensatz zum gestrigen Sud von Hertl & Zwanzger aber mit einem eher klassischen Gebräu: Und zwar mit dem Rüdenhäuser Pils der Brauerei Wolf aus Rüdenhausen im Zentrum des unterfränkischen Landkreises Kitzingen gelegen. Der Markt liegt nur einen guten Kilometer von der Autobahn A3 entfernt, so dass wir hierhin Anfang Mai einen Abstecher auf unser Rückfahrt aus der „Fränkischen“ machten.
Dort konnte ich mir auch einen Willibecher mit dem pittoresken Brauereiwappen besorgen, in den sich das Rüdenhäuser Pils der Brauerei Wolf als filtrierter, dunkel-honiggelber Sud ergießt, also durchaus in Pils-untypischer Farbe. Zudem kommt der Trunk mit vergleichsweise schlanken 4,5 Volumenprozent Alkohol sowie mittelstabiler, feinporiger Schaumkrone und mittlerer Rezenz daher.
Nach dem Eingießen vernimmt die Nase sehr bald einen markanten, getreidig-malzigen Geruch. Im Antrunk zeigt das Gebräu aber keinerlei Malzüße, sondern eine direkt einsetzende kräftige Hopfenbittere mit teils kräutrigen, teils floralen Noten. Im schlanken, grasigen Körper wetteifern Getreidearomen und Hopfenbittere miteinander, ehe letztere im Abgang nachhallt. Alles in allem:
Das Rüdenhäuser Pils der Brauerei Wolf zeigt sich als für fränkische Verhältnisse ziemlich kräftiges und gleichwohl sehr leckeres Pilsener – und das bei recht niedrigem Alkoholgehalt.
Das Rüdenhauser Pils gilt laut „Bierland Franken“ als Klassiker von Braumeister Karl-Heinrich Wolf. Der ansonsten einer echten Kleinstbrauerei vorsteht, denn laut Brauereiatlas.de produziert er pro Jahr gerade mal 500 Hektoliter Bier. Gleichwohl ist das Pilsener bereits mein zweiter Gerstensaft aus jenem Hause – den Rüdenhauser Bock hatte ich bereits Ende März verkostet. Und ja, vielleicht bin ich ja – siehe gestern – eher Traditionalist, gleichwohl kann ich einer schönen Hopfennote sehr wohl etwas abgewinnen…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Gasthof Wolf