Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
der Hype um dieses Bier in diversen Frankenbiergruppen auf Facebook ist schon was her, aber ich komme erst jetzt zur Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Die Rede ist vom Duschbier der Brauereien Hertl und Zwanzger, also einem Gemeinschaftswerk der im oberfränkischen Thüngfeld bei Schlüsseldeld gelegenen Braumanufactur Hertl sowie der im mittelfränkischen Uehlfeld ansässigen Handwerksbrauerei Zwanzger. Unter dem Label der ersteren wird das Gebräu vermarktet, bei letzterer hingegen eingebraut.
Trotz allerlei Werbefotos unter anderem der Brauereichefs David Hertl und Christian Zwanzger gemeinsam unter der Brause – geduscht habe ich mit dem Gerstensaft nicht. Sondern mir das Duschbier der Brauereien Hertl und Zwanzger ganz altmodisch ins Glas gegossen, in dem es als unfiltrierter, dunkel-goldgelber Sud unter mittelstabiler, feinporiger Schaumkrone bei 4,9 Volumenprozent Alkohol und mittlerer Rezenz erst einmal vergleichsweise unauffällig steht.
Das ändert sich aber bald, den nach dem Eingießen verströmt das Duschbier der Brauereien Hertl und Zwanzger direkt einen sehr kräftigen Duft von Gras und Hopfen. Im Antrunk zeigt sich dann keinerlei Malzsüße, dafür ebenfalls direkt einsetzende Hopfennoten von Aromahopfen mit allerlei Gras- und floralen Noten, die sich auch im folgenden, vergleichsweise schlanken Körper nicht mehr ändern. Alles gut, aber statt „hopfengestopftes Grünhopfen-Lager“ würde ich das Bier eher als ebensolches Pils bezeichnen.
Das Duschbier der Brauereien Hertl und Zwanzger macht seinem Namen alle Ehre, denn die Frische ist dank der Hopfung tatsächlich sehr präsent.
Gleichwohl erinnern mich die nachhallenden Aromen des Trunks dann doch sehr an ein Craftbier. Was bei Lichte betrachtet nicht weiter wundert, denn statt getrocknete Dolden, Pellets oder Extrakt haben David Hertl und Christian Zwanzger laut eigener Aussage Dolden eingebraut, die erst kurz zuvor frisch von der Hopfenranke gezupft wurden. Weil die beiden dabei erntefrischen Galaxy-Hopfen verwendeten, schmeckt’s eben modern: Denn die erst im Jahr 2009 eingeführte australische Sorte kommt mit intensiven Zitrus-, Maracuja- und Pfirsich-Aromen daher und wird vor allem in Craftbieren wie etwa IPAs verwendet.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Mehr Informationen: Brauerei & Gasthof Zwanzger | Braumanufaktur Hertl