Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute gibt’s das zweite und vorerst letzte Frühjahrs-Bockbier in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Und zwar den Leupser Bock der Brauerei Gradl aus Leups, einem weiteren Ortsteil der Stadt Pegnitz im südöstlichen Teil des Landkreises Bayreuth gelegen. Ähnlich wie das gestern präsentierte Bockbier der Brauerei Herold aus dem nur drei Kilometer entfernten und ebenfalls zu Pegnitz gehörendem Büchenbach ist jenes Starkbier neben Weihnachten auch rund um den 1. Mai erhältlich. Und da wir schon dem Herold zwecks Bierkaufs einen Besuch abgestattet haben, taten wir ebendies auch beim Gradl.
Natürlich habe ich von dort dann auch gleich ein passendes Bierglas mitgebracht. In diesem macht der Leupser Bock der Brauerei Gradl in seinem filtrierten, dunkel-kupferfarbenen Gewand, gekrönt von einer mittelstabilen und mittelporigen Schaumkrone, schon mal optisch eine überaus vielversprechende Figur. Zudem kommt der Sud mit 7,2 Volumenprozent Alkohol und niedriger Rezenz daher.
Nach dem Eingießen verströmt der Leupser Bock der Brauerei Gradl einen kräftigen Duft von Röstmalzaromen wie Schwarzbrot und Nüssen bis hin zu Mandeln, aber dahinter eine vernehmbare Süße von eingelegten Beerenfrüchten. Im Antrunk zeigt das Gebräu zunächst eine kräftiges Malzbombe mit wenig Süße, gefolgt von einer kräftigen Hopfenbittere – was für eine Geschmacksexplosion, die ich in der Form auch nur selten hatte. Im leicht säuerlichen Körper zeigen sich noch einmal Aromen von Röstmalz und vor allem eingelegten roten Beeren – aber nicht die Rumtopfigkeit wie bei Winterböcken. Am Ende dreht noch mal der vom Antrunk nachhallende Hopfen auf.
Der Leupser Bock der Brauerei Gradl präsentiert eine komplexe Aromenmischung, bei welcher der Hopfen die Bocksüße ordentlich in Schach hält.
Man schmeckt diesem Starkbier aus Leups seine Schwere allerdings mehr an als dem Büchenbacher Pendant – gleichwohl handelt es sich ebenfalls um einen weiteren Bock allererster Güte. Das Schöne ist: Sollte ich meinen Vorhaben zum Besuch bei der Brauerei Herold vor dessen Schließung bis Ende August in die Tat umsetzen, werde ich auch der Brauerei Gradl über den sogenannten Bierquellen-Wanderweg in der östichen Fränkischen Schweiz einen Besuch abstatten können – klingt nach einem guten Plan…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Gradl