Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
ein weiteres Top-Gebräu aus der „Fränkischen“ in der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Und zwar das Lager der Brauerei Reichold aus Hochstahl, einem Ortsteil der Gemeinde Aufseß im westlichen Teil des Landkreises Bayreuth gelegen. Das Bier habe ich mir vor zwei Wochen in Waischenfeld im Supermarkt besorgt; im Brauerei Gasthof Reichold sind wir auf unserer Rundwanderung um Waischenfeld am 2. Mai eingekehrt.
Auch hier habe ich mir vor Ort den passenden Willibecher mit dem schönen altmodischen Brauereiwappen besorgt. In jenem ergießt sich das Lager der Brauerei Reichold als filtrierter, hell-bernsteinfarbener Sud sehr sortentypisch für ein fränkisches Lager. Auf dem Trunk mit seiner niedrigen Rezenz und 4,9 Volumenprozent Alkohol thront eine mittelstabile, feinporige Schaumkrone.
Nach dem Eingießen erschnuppert die Nase einen verlockenden Geruch von Getreide, Malz und Honig. Im Antrunk umspült das Gebräu Zunge und Gaumen mit einer kräftigen Honignote, aber ohne dabei allzu süß zu sein. Im kräutrigen Mittelteil schimmern dann auch Noten von Gras und vor allem dunkler Apfel hervor. Im Abgang rundet eine geringe Bittere das Gebräu mit einer eher floralen Hopfennote ab.
Auch das Lager der Brauerei Reichold präsentiert sich als sehr klassisches und leckeres fränkisches Lager, das mit Süffigkeit und guter Trinkbarkeit überzeugt.
Jetzt habe ich vorgestern schon das Büchenbacher Beck’n Bier über den grünen Klee gelobt. Aber ganz im Ernst: Dahinter muss sich auch das Lager der Brauerei Reichold nicht verstecken – und ich bin einmal mehr baff, was für herausragende Biere die zahlreichen Kleinbrauereien in Oberfranken herstellen. Auch jene Braustätte in Hochstahl kommt laut Brauereiatlas auf eine Jahresproduktion von gerade mal 3500 Hektolitern. Hammer…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Reichold