Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
dank eines guten fränkischen Bekannten gibt’s heute erneut eine Brauereipremiere in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Und zwar mit dem Urstoff hell der Brauerei Herrmann aus Ampferbach, einem Ortsteil der Gemeinde Burgebrach im Südwesten des oberfränkischen Landkreises Bamberg gelegen.
Das in der altehrwürdigen Bügelflasche abgefüllte Urstoff hell der Brauerei Herrmann zeigt sich im Glas zunächst einmal als filtrierter, goldgelber Sud unter stabiler, feinporiger Schaumkrone bei mittlerer Rezenz und 4,9 Volumenprozent Alkohl in recht klassischer Art. Nach dem Eingießen verströmt das Gebräu einen vernehmbaren Duft nach Getreide und ganz leichte Malzsüße dahinter.
Im Antrunk offenbart der Trunk dann aber nur eine geringe Malzsüße, dafür gibt’s schöne Getreidenoten und eine schnell einsetzende, mittelstarke Hopfenbittere – fast wie bei einem fränkischen Pils. Der schlanke Körper zeigt dann vor allem gut ausgeprägte Getreidenoten und etwas kräutrige Grasigkeit. Im Abgang hallt der Hopfen mittelstark und vor allem floral nach. Kurzum:
Der Urstoff hell der Brauerei Herrmann präsentiert sich als sehr leckeres und ursprüngliches helles Lager – ein Urstoff eben.
Die Jahr 1754 unter dem Namen „Schiller“ gegründete Braustätte braut in fünfter Generation Biere nach alter Tradition und lagert diese bis zu 8 Wochen im unternehmenseigenen Felsenkeller etwas außerhalb von Ampferbach. So ganz neu ist die Brauerei Herrmann hier im Blog dann aber doch nicht: Das im Februar verkostete Bamberger Landkreisbier 36 Kreisla Franken Dunkel wurde neben den Brauereien Kaiser und Stern-Bräu Scheubel eben auch von den Ampferbachern mitkreiert…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Herrmann
P.S. vom 15.04.2025: Ein Gruppenmitglied der Frankenbier-Gruppe auf Facebook bemerkte zu meinem Post mit der Herrmann-Kurzrezension: „Die angebotenen Flaschenbiere sind Lohnbrau – das Fassbier in Gaststätte und auf dem Keller ist Eigenbräu.“ Auf meine Nachfrage, welche Braustätte denn genau das Urstoff Hell der Brauerei Herrmann im Lohnbräu produziere, meinten zwei weitere Kommentatoren, es handele sich um die Brauerei Göller aus Zeil in Unterfranken: „Meines Wissens nach ist es vom Göller! Info ist aber auch schon wieder mindestens 1 Jahr alt.“