Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
mit der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden setze ich gewissermaßen meine „fichtelgebirg’sche Abschiedsverkostung“ fort: Und zwar mit dem Pils von Lang-Bräu aus Schönbrunn, einem Ortsteil von Wunsiedel, der Kreisstadt des gleichnamigen oberfränkischen Landkreises im Fichtelgebirge. Denn wie ich Ende Januar an dieser Stelle berichtet habe, wollen die beiden Chefs und -Inhaber Richard und Rudolf Hopf die Lang-Bräu aus wirtschaftlichen Gründen zum 31. Mai dieses Jahres schließen.
Vor diesem Hintergrund möchte ich wenigstens versuchen, die noch fehlenden Biere des Brauereisortiments zu verkosten, bevor die Sudkessel in Schönbrunn für immer leer bleiben. Dazu zählte bis heute auch das Pils von Lang-Bräu, das sich als filtrierter, goldgelber Sud unter stabiler, mittelporiger Schaumkrone und 5,0 Volumenprozent Alkohol schon mal sehr sortentypisch ins passende Glas ergießt. Wo es dann alsbald einen getreidig-kräutrigen Duft mit einigen Grasnoten dahinter verströmt.
Im Antrunk zeigt das Gebräu schließlich eine leichte Malzsüße mit vernehmbarer Grasaromen und eine bald einsetzende, blumig-leichte Hopfenbittere. Aus dem danach folgenden kräutrig-schlanken Körper lugt ab und an etwas Malzsüße hervor, abgerundet von einer nachhallenden Hopfenbittere. Alles in allem:
Das Pils von Lang-Bräu kommt als sehr mildes und süffiges fränkisches Pilsener daher – gut geeignet also auch für Nicht-Pils-Liebhaber.
Die Ankündigung der Hopf-Brüder hatte seinerzeit für große Aufmerksamkeit gesorgt. Neben regionalen Medien berichteten unter anderem auch der „Stern“ sowie die „Bild“ über den „ruinösen Preisdruck“ im Biermarkt und die für Lang-Bräu nicht mehr stemmbaren Brautechnik-Investitionen in Höhe von 12 Millionen Euro. Richard und Rudolf Hopf führen die Brauerei immerhin bereits in siebter Generation.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Lang-Bräu