Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute gibt’s in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden einen echten Spezialsud, an den man außerhalb Frankens kaum herankommt und das ich ebenfalls einem guten Bekannten verdanke: Die Rede ist vom 36 Kreisla Franken Dunkel, einem Gemeinschaftswerk der Brauereien Herrmann, Kaiser und Stern-Bräu Scheubel aus dem Landkreis Bamberg in Oberfranken.
Ins Glas ergießt sich das 36 Kreisla Franken Dunkel als unfiltrierter – aber aufgrund langer und kalter Lagerung dennoch klarer – dunkel-mahagonifarbener Sud unter stabiler cremefarbener Schaumkrone bei niedriger Rezenz und 5,5 Volumenprozent Alkohol jedenfalls schon mal optisch sehr verlockend. Wobei es alsbald einen Geruch von Röstmalzaromen und leichtem Rauch verströmt.
Im Antrunk zeigt das Gebräu praktisch keine Malzsüße sowie eine leichte Rauchnote, die in einen säuerlichen Körper übergehen, aus dem ordentliche Röstmalzaromen von Salmiak und Pumpernickel hervorragen, abgerundet von mittlerer Hopfenbittere im Abgang. Alles in allem ist das Gebräu nicht unlecker, um sich hin und wieder „mal eins“ zu genehmigen.
Das 36 Kreisla Franken Dunkel präsentiert sich als ziemlich kräftiger und schwerer Trunk – der wegen seiner Rauchnoten wie (fast) alle Rauchbiere etwas schwierig für mich ist.
Zum Hintergrund jener Bierreihe: Mit rund 65 Brauereien verfügen die 36 Gemeinden des Landkreises Bamberg noch heute über die höchste Brauereidichte der Welt. Seit dem Jahr 2015 bringen mehrere Brauereien unter dem Label „36 Kreisla“ ein alljährliches Landkreisbier in verschiedenen Bierstilen auf den Markt – alle bisher erschienen Sude finden sich hier.
Das 36 Kreisla Franken Dunkel stammt aus dem Jahr 2021, der achten Runde des Landkreisbieres. In jenem Jahr sind die Brauereien Herrmann aus Ampferbach, Kaiser aus Grasmannsdorf sowie Stern-Bräu Scheubel aus Schlüsselfeld gemeinsam ans Werk gegangen – bei letzterer wird das Bier dann schließlich auch gebraut.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Landkreisbier „36 Kreisla“