Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
bei der heutigen Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden lande ich in einem Landstrich, den ich unter dieser Bezeichnung auch noch nicht kannte – der fränkischen Toskana nämlich: Und zwar mit dem Zwickel der Brauerei Hönig aus Tiefenellern, einem Ortsteil der Gemeinde Litzendorf am Fuße des Fränkischen Juras im malerischen Ellertal und nur wenige Kilometer östlich von Bamberg in dem gleichnamigen oberfränkischen Landkreis gelegen.
Ins Glas ergießt sich das Zwickel der Brauerei Hönig sortentypisch als unfiltrierter, bernsteinfarbener Sud unter flüchtiger, grobporiger und cremefarbener Schaumkrone bei niedriger Rezenz und 4,9 Volumenprozent Alkohol.
Alsbald nach dem Eingießen verströmt der Trunk einen vernehmbaren Röstmalz- bis hin zu einem leichten Fruchttopfgeruch; im Antrunk umspielen eine geringe Malzsüße sowie einige leichte Fruchtaromen Zunge und Gaumen, die recht schnell von einer mittleren Hopfenbittere abgelöst werden. Diese geht dann in einen kernigen Körper mit ordentlichen Röstmalzaromen über; die leichte Fruchtsüße hallt hier ebenso nach wie der Hopfen – das ist toll und sehr lecker. Kurzum:
Das Zwickel der Brauerei Hönig überzeugt als klassisches naturtrübes Kellerbier mit tollem Wechselspiel aus kernigen, fruchtigen und hopfigen Aromen.
Die Brauerei und der Gasthof mit dem Posthorn im Logo ist übrigens eine der ältesten Familienbrauereien Frankens: Erstmals im Jahr 1478 urkundlich erwähnt, ging der Betrieb 1748 in den Besitz der Familie Hönig über. Der Gasthof der Brauerei wird auch „Zur Post“ genannt, weil dort bis zum Jahr 1911 eine Poststation beheimatet war. Heute braut das Familienunternehmen rund 6500 Hektoliter Bier im Jahr.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Hönig