Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
ein paar Tage nach dem tollen hellen Bock gibt’s heute den dunklen Starkbierbruder in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Und zwar’n Dunkler Bock von Lang-Bräu aus Schönbrunn, einem Ortsteil von Wunsiedel, der Kreisstadt des gleichnamigen oberfränkischen Landkreises im Fichtelgebirge. Auch bei diesem Gerstensaft handelt es sich bei Lichte betrachtet um einen „echten Doppelbock“, wie Flaschenetikett auf der Vorderseite betont.
Und so macht’n Dunkler Bock von Lang-Bräu im Glas als filtrierter, dunkel-kupferfarbener Sud unter mittelstabiler, cremefarbener Schaumkrone bei niedriger Rezenz und stattlichen 7,5 Volumenprozent Alkohol schon mal rein optisch viel her. Wobei er die Nase alsbald mit einem säuerlich-röstmalzigen Geruch und Nuancen von Schwarzbrot dahinter umweht.
Im Antrunk umspült das Gebräu dann Zunge und Gaumen zunächst mit einer präsenten Malzsüße und Aromen von dunkler Schokolade und Lakritz, die von einer bald einsetzenden Hopfenbittere abgelöst werden. Diese wiederum geht über in einen kernig-säuerlichen Körper mit gelegentlichen Anklängen an reife Äpfel und Waldhonigsüße, abgerundet von dem nachhallenden Hopfen im Abgang. Alles in allem:
Trotz seiner Schwere erweist sich’n Dunkler Bock von Lang-Bräu durchaus als süffig und überrascht mit einem komplexen, kernigen Geschmackspotpourri.
Die heutigen Brauereichefs und Brüder Richard und Rudolf Hopf waren es übrigens, die der seit 1853 im Familienbesitz befindlichen Brauerei im Jahr 2016 einen modernern Anstrich verleihen wollten: Dazu beauftragten sie die Werbeagentur Medienimpuls vor Ort aus Wundsiedel: Die Werber verpassten der Brauerei mit dem Slogan „Läuft“ ein, wie sie selber hier darlegen, kurzes und knackiges Markenversprechen.
So soll der umgangssprachlich „Geht klar“ ausdrückende Spruch in Assoziationen mit einer Biermarke Dinge wie Frische, Dynamik, Vertrauen und Humor versprühen. Läuft, würde ich sagen…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Lang-Bräu
