#188: Das Bayrisch Hell vom Brauhaus Faust aus Miltenberg in Unterfranken

Bierprobe Bayrisch Hell vom Brauhaus Faust von FrankenBierFreund

Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,

in meiner heutigen Bierprobe ein ungewöhnlicher Kandidat der Bierkategorie helles Lager: Das Bayrisch Hell vom Brauhaus Faust aus Miltenberg, Kreisstadt des gleichnamigen unterfränkischen Landkreises südlich von Aschaffenburg.

Tatsächlich steht das Bayrisch Hell vom Brauhaus Faust als goldgelber, gefilterter Sud unter mittelstabilem Schaum und 4,8 Volumenprozent Alkohol im passenden Willibecher von Beerolution. Alsbald verströmt das Gebräu einen getreidig-kräutrigen Geruch; im Antrunk zeigt er ebensolche Geschmacksnoten inklusive einer leichte Malzsüße bei mittlerer Rezenz.

Nach einem kräutirigen Körper folgt im Abgang eine mittlere Hopfenbittere, die für ein spritziges und zugleich süffiges Helles sorgt. Kurzum:

Das Bayrisch Hell vom Brauhaus Faust ist ein ausgewogenes helles Lager, das einen Ticken auf der hopfigen statt der süßen Seite steht.

Mit diesem fünften Sud beweist das kleine, aber feine unterfränkische Brauhaus, dass es auch den hellen Klassiker drauf hat. Allerdings könnte ich mir selbst als Nicht-Franke vorstellen, dass der eine oder andere Biertrinker vor Ort mit der Beschreibung „Bayrisch Hell“ fremdelt.

Denn soweit ich das mitbekommen habe, sieht sich der typische Franke zunächst als ebensolcher, und nicht als Bayer – eher im Gegenteil. Vielleicht weil die Franken im Gegensatz zu den Bayern nie einen eigenen Staat oder ein Königreich hatten, legen sie so viel Wert auf ihre Eigenständigkeit.

Möglicherweise verprellt also Faust also manche seiner Kunden mit dieser Etikettierung. Bleibt die Frage, warum das Brauhaus hier so wenig Fingerspitzengefühl zeigt. Vielleicht liegt es ja daran, dass Miltenberg überhaupt erst seit 1816 zu Bayern gehört.

In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!

Weitere Informationen: Brauhaus Faust

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