Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute hat sich mal wieder ein neuer Vertreter aus Mittelfranken zur Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden eingefunden: Und zwar das Hersbrucker Kellerbier der Bürgerbräu Hersbruck aus der gleichnamigen Kleinstadt im Zentrum des mittelfränkischen Landkreises Nürnberger Land gelegen.
Und so ergießt sich das Hersbrucker Kellerbier der Bürgerbräu Hersbruck als unfiltrierter, bernsteinfarbener Sud unter flüchtiger, grobporiger Schaumkrone bei geringer Rezenz und 5,2 Volumenprozent Alkohol schon mal sehr sortentypisch ins Glas. Wo es alsbald nach dem Eingießen einen getreidig-brotigen Geruch verströmt.
Im Antrunk zeigt der Trunk eine zurückhaltende Malzsüße mit leichten Karamelnoten, übergehend in einen leicht hefig-säuerlichen Körper, aus dem immer mal wieder Getreide- und Frucharomen hervorlugen; gefolgt von einer geringen Hopfenbittere im Abgang. Alles in allem:
Das Hersbrucker Kellerbier der Bürgerbräu Hersbruck präsentiert sich als sortentypisches und ordentliches Zwickelbier, das aufgrund geringer Spundung gut die Kehle hinab rinnt.
Die Brauerei nennt sich zwar Bürgerbräu, befindet sich aber in Familienbesitz. Hintergrund ist die Entstehungsgeschichte der Brauerei: Im Jahr 1920 schlossen sich sieben Hersbrucker
Kommunbrauer, darunter Mitgründer Hans Deinlein, zur „Bürgerbräugesellschaft“ zusammen. Hieraus ging später die Bürgerbräu Hersbruck Deinlein & Co hervor. Seit 1951 gehörte der Familie Deinlein die Brauerei allein.
Seit dem Tode von Hans Deinlein im Jahr 1956 wird die Brauereien übrigens durchgehend von Frauen geführt: Bis 1969 von Deinleins Witwe Babette, bis 2003 von ihrer Tochter Lotte, seit 2003 von deren Tochter Ursula Weid; und auch deren Tochter Sonja arbeitet bereits in der Geschäftsführung der Bürgerbräu Hersbruck mit.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Martinsbräu Marktheidenfeld