Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
vergleichsweise spät hat sich nach sechs weiteren Gerstensäften – Pils, Märzen, Lager, Dunklem sowie zwei Böcken – heute das helle Lager jener Traditionsbrauerei aus dem Bamberger Land zur Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden eingefunden: Und zwar ein Helles der Brauerei Wagner aus Merkendorf bei Memmelsdorf nordöstlich von Bamberg in dem gleichnamigen oberfränkischen Landkreis gelegen.
Ins Glas ergießt sich’s Helles der Brauerei Wagner als filtrierter, goldgelb Sud unter mittelstabiler, großporiger Schaumkrone bei niedriger Rezenz und 4,7 Volumenprozent jedenfalls schon mal sehr klassisch.
Ähnlich geht es dann geschmacklich weiter: Alsbald nach dem Eingießen verströmt der Trunk einen grasig-fruchtigen Geruch, im Antrunk umspült er Zunge und Gaumen mit einer vernehmbaren Malzsüße mit einigen Honignote, gefolgt von einem schlanken, kräutrigen Körper mit Grasaromen, abgerundet von einer leichten Hopfenbittere mit einigen blumigen Noten im Abgang. Alles in allem:
Vielleicht überrascht’s Helles der Brauerei Wagner nicht sonderlich, es ist aber ein sehr süffiges und leckeres helles Lager, das gut zum restlichen Repertoire der Braustätte passt.
Und dennoch fehlen mir immer noch ein paar weitere Gerstensäfte aus Merkendorf, etwa das Rot- oder das Festbier. Die habe ich aber zumindest bei meinem Stammbier-Dealer Beerolution in Troisdorf bisher noch nie gesehen. Zum Glück bringt mir aber ein Bekannter immer wieder Biere aus Franken mit – ihm verdanke ich auch dieses formschöne Wagner-Glas.
Die Braustätte im Bamberger Land wurde ügrigens erstmals im Jahr 1797 erwähnt; seit 1919 ist die Brauerei im Besitz der Famile Wagner. Heute führen die Brüder Günter und Rainer Wagner die Geschicke in Merkendorf und produzieren dort rund 17.000 Hektoliter Bier pro Jahr.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Köln!
Mehr Informationen: Brauerei Wagner Merkendorf