Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
auch wenn die Starkbierzeit so langsam, aber sicher vorbei ist, habe ich jenes Gebräu noch aus dem Keller zur Bierprobe bei mir auf dem Balkon im Kölner Süden befördert: Und zwar den Weiherer Rolator der Brauerei Kundmüller aus Weiher, einem Ortsteil der Gemeinde Viereth-Trunstadt im westlichen Teil des Landkreises Bamberg gelegen, ein naturtrüber Doppelbock.
Genau so ergießt er sich auch ins Glas, nämlich als ungefiltert, dunkel-goldgelber Sud unter wenig stabiler, großporiger Schaumkrone bei geringer Rezenz und sehr satten 8,8 Volumenprozent Alkohol.
Direkt nach dem Eingießen umweht die Nase in Geruch von Orangen und eingelegten Früchten, Zunge und Gaumen erleben einen ebensolchen Geschmack im Antrunk bei mittlerer Honigsüße und diversen Fruchtaromen. Es folgt ein schwerer, leicht säuerlicher Körper, den die leichte Hopfen- und an Orangenmarmelade erinnernde Bittere am Ende kaum vertreiben kann.
Das schmeckt durchaus süffig, aber man ahnt die Schwere – also echter „Hard Stuff“, den die Brauerei aus dem Bamberger Land hier präsentiert. Kurzum:
Der Weiherer Rolator der Brauerei Kundmüller ist ein schwerer, aber gleichwohl süffiger Doppelbock – den man mit Vorsicht genißen sollte.
Ursprünglich war der Rolator ein Geschenk des Teams von Braumeister Roland Kundmüller zu dessen 50. Geburtstag im Jahr 2017. Der Name des heimlich eingebrauten Sudes soll übrigens nicht an eine Gehhilfe erinnern, die man möglicherweise nach Genuss dieses fast zehn Prozent starken Trunkes möglicherweise benötigt.
Sondern er ist ein Wortspiel aus dem Vornamen des Beschenkten und der Brauer-typischen Endung „-ator“, die üblicherweise viele Starkbiere tragen. In der Folge wurde der Weiherer Rolator der Brauerei Kundmüller dauerhaft ins Sondersortiment aufgenommen; im Jahr 2022 erhielt er unter anderem den International Craft Beer Award in Gold Gold und wurde als Doppelbock des Jahres ausgezeichnet.
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Kundmüller