Servus liebe Frankenbier-Gemeinde,
heute gibt’s mal wieder den Gerstensaft einer neuen Brauerei in der Bierprobe auf meinem Balkon im Kölner Süden: Und zwar das Kanone Hell der Brauerei Kanone aus Schnaittach im nördlichen Teil des mittelfränkischen Landkreises Nürnberger Land gelegen.
Im Glas steht das Kanone Hell der Brauerei Kanone als filtrierter, goldgelber Sud unter stabiler, feinporiger Schaumkrone bei hoher Rezenz und 5,1 Volumenprozent Alkohol jedenfalls schon mal ganz sortentypisch im Glas. Ob es so auch weitergeht? Eher nicht, würde ich sagen. Denn nach dem Eingießen verströmt der Trunk zunächst einen getreidig-brotigen Duft mit einer ordenttlich maischig-treberigen Note dahinter.
Im Antrunk erschmeckt die Zuge dann nur eine ganz leichte Malzsüße, dafür eine leicht pfeffrige Note, wie sie manchmal bei solchen Trebergerüchen folgen. Im schlanken, kräutrigen Körper zeigen sich dann mit einem Male gant leichte, etwas harzige Waldhonigaromen. Im Abgang gibt’s eine für ein Helles ganz orderntliche Hopfenbittere. Alles in allem:
Das Kanone Hell der Brauerei Kanone präsentiert sich als kerniges Lager durch seine unübliche Treber-Pfeffrigkeit sowie eine ordentliche Hopfung.
Der Name der Brauerei – sie wurde erstemals 1560 urkundlich erwähnt – geht zurück auf die Festung Rothenberg, das Wahrzeichen des Marktes Schnaittach oberhalb auf einem Berg gelegen. Die Im 16. und 17. Jahrhundert war jene Festung eine Bastion der in Schnaittach herrschenden Bayern gegen die Stadt Nürnberg, die über die Jahre zwar Gebiet der Städte Lauf an der Pegnitz, Hersbruck und Altdorf östlich von Nürnberg erobern konnte – nicht aber den Rothenberg.
Der Legende nach haben die Kanoniere jener Burg regelmäßig im Gasthof der Brauerei verkehrt und ihr so Name und Logo beschert. Erst in diesem Jahr wurde übrigens das Bräustüberl der Brauerei Kanone im Zentrum von Schnaittach nach 15 Jahren Leerstand wiedereröffnet. Mit seinen urigen Räumlichkeiten und den rund 30 Sitzplätzen erinnert es ein Stück weit an jene alte Tradition, auch wenn sich heute keine Kanoniere mehr dort einfinden dürften, um ein Kanone Hell der Brauerei Kanone zu verköstigen…
In diesem Sinne – wohl bekommt’s.
Alaaf & Jrooß us Kölle!
Weitere Informationen: Brauerei Kanone